Tanacetum parthenium (Mutterkraut) zeigt ein bemerkenswertes Potenzial als vielseitige Heilpflanze, wie eine aktuelle Studie eindrucksvoll belegt (Michalaka et al. 2024). Die Untersuchung zeigt erstmals, dass die Pflanze nicht nur über ausgeprägte antimikrobielle Eigenschaften verfügt, sondern auch eine bislang wenig erforschte Vielfalt an Polyphenolen, Flavonoiden und Phenolsäuren enthält. Mithilfe fortschrittlicher HPLC-Analysen konnten erstmals 3,5-Dicaffeoyl-chinasäure, Chlorogensäure und 3,4-Dicaffeoyl-chinasäure als Inhaltsstoffe in den hydroethanolischen Extrakten identifiziert und quantifiziert werden. Insbesondere die Blütenextrakte wiesen eine außergewöhnlich hohe Konzentration dieser antioxidativen Verbindungen auf, während der Krautextrakt einen erhöhten Gehalt an kondensierten Tanninen und Terpenoiden beinhaltete. Besonders relevant ist die antioxidative Wirkung der Polyphenole im Hinblick auf die Migränetherapie und -prophylaxe. Die Reduktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) spielt eine zentrale Rolle, da oxidativer Stress einen bedeutenden Beitrag zur Pathophysiologie der Migräne leistet. Die hohe antioxidative Kapazität der Pflanze könnte daher neben dem bekannten Parthenolid eine innovative Strategie zur Vorbeugung und Behandlung von Migräne darstellen.
Link zur Studie: https://www.mdpi.com/1422-0067/25/22/12179
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